Über den Verlag Franz Vahlen München

Der Verlag Vahlen hat heute seinen Sitz in München-Schwabing und ist vor allem bekannt durch den „Wöhe“, ein Lehrbuch, das 1960 erstmals erschienen ist und noch immer das Standardwerk für Studierende der Betriebswirtschaftslehre darstellt.

Geschichte

Die Geschichte des Verlages Vahlen beginnt mit dem Buchhändler Franz Vahlen (*12.12.1833 in Bonn, †18.05.1898 in Honnef am Rhein), der seine Ausbildung bei Eduard Weber in Bonn absolvierte. 1862 übernahm er die Geschäftsführung der bedeutenden Immanuel Guttentag Verlagsbuchhandlung und wurde am 01.01.1865 Mitbesitzer bis November 1869.

Franz Vahlen gründete am 01. Januar 1870 unter eigenem Namen einen Verlag durch Übernahme der von J. A. Gruchot herausgegebenen „Beiträge zur Erläuterung des Preußischen Rechts“ von G. Grote’s Verlag in Berlin / Hamm (später Grote’sche Verlagsbuchhandlung) und von Aristoteles „De arte poetica liber rec. Johannes Vahlen“ von I. Guttentag in Berlin. Bedingt durch geringe Eigenmittel geriet Vahlen oft in finanzielle Schwierigkeiten, die erst behoben werden konnten durch den Erwerb der Reste und des Verlagsrechts von David Müller’s „Geschichte des deutschen Volkes“ von der Mylius’schen Verlagsbuchhandlung zu Berlin, das ihm den wirtschaftlichen Erfolg brachte und dem Verlag im Laufe der Zeit bedeutende juristische Autoren zuführte.

Nach Vahlens Tod übernahm sein bisheriger Bevollmächtigter Friedrich Gebhardt (1858–1917) den Verlag als alleiniger Inhaber. Er baute die juristische und wirtschaftswissenschaftliche Literatur weiter aus. 1917 übernahm seine Witwe Agnes Gebhardt den Verlag, der ab 1921 durch Beteiligung des langjährigen Prokuristen Heinrich Heise (1867–1931) in eine KG umgewandelt wurde. Nach Heises Tod trat der Sohn Ernst Gebhardt 1931 als Mitinhaber in den Verlag, den er ab 1935 als Alleininhaber führte. Nach 1945 übernahm der vormalige Prokurist Johannes Gundlach (1902–1983) gemeinsam mit Erika Gebhardt den Verlag, der 1948 in eine GmbH umgewandelt wurde und sich nun „Verlag für Rechtswissenschaft vorm. Franz Vahlen GmbH“ nannte, 1952 geändert in „Franz Vahlen GmbH“.

Ende 1970 erwarb der Verlag C. H. Beck den Verlag, verlegte ihn nach München und baute ihn erfolgreich weiter aus mit wissenschaftlichen Kommentaren, Ausbildungsliteratur, Handbüchern, Schriftenreihen und Zeitschriften aus den Gebieten Jura, Wirtschafts- und Sozialwissenschaft. Heute gehört der Verlag Franz Vahlen zu den größten und angesehensten rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Verlagshäusern in Deutschland.

Fast vollständig übernommen aus:
Corsten, Severin / Füssel, Stephan und Pflug, Günther: Lexikon des gesamten Buchwesens, Band 8, Anton Hiersemann: Stuttgart 2008. S. 2.

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